So geht Öffentlichkeitsarbeit?!

Ein Resumee zum Info-Markt der DB-Projektleitung Hannover – Bielefeld

Wieder einmal zeigt die DB-Projektleitung ihr ganzes Können. Sie hat es geschafft, durch bewußte Öffentlichkeitsarbeit das Interesse von 3000 Teilnehmern bei der Auftaktveranstaltung auf stolze 300 Teilnehmer beim Info-Markt herunterzubrechen – das muss man erst einmal schaffen!!! Wieder wurde uns ganz klar gezeigt, was die DB priorisiert: die ABS wird von vornherein in Frage gestellt. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Herrn Sell, neu im DB-Team, der hier Ängste schürt in punkto Lärm und Störungen während der Bauphase.

Glaubt jemand, dass das bei einer NBS nicht der Fall ist, wenn eine 70 Meter breite Schneise in die Landschaft gerammt wird? Glaubt jemand, dass es noch zusätzlichen Lärm- und Schallschutz an der Bestandsstrecke gibt, wenn neu gebaut wird? Was werden die Anwohner dann zu dem erhöhten Güterverkehrsaufkommen sagen, zu den nächtlichen Störungen ohne Lärmschutz?

Es gibt im Moment keine Hochgeschwindigkeitsstrecke in Deutschland, die gleichzeitig von Güterzügen benutzt wird. Wieder wurden die Teilnehmer mit Raumwiderständen beschäftigt, auf deren Einteilung wir so gut wie keinen Einfluss haben.

Wo aber bleiben die unbeantworteten Fragen aus stundenlangen Sitzungen beim Plenum und den Vertiefungsworkshops? Wo ist der Planungsauftrag – wie immer die DB ihn auch bezeichnet? Wo ist unser Selbstverständnis (Verfahrensordnung)? Wo ist die versprochene Teilnehmerliste für das Plenum? Wo ist die Antwort auf den infragegestellten Zielfahrplan 2030+? Wo ist die Antwort auf die Frage zur Legalität des Deutschlandtaktes; ist der Deutschlandtakt nun ein Angebot oder mehr?

Vielleicht ist Ihnen ja unser Unmut hiermit etwas verständlicher geworden, der bei dem Treffen mit Frau Schulze (Bundesumweltministerin) massiv über der Veranstaltung lag. Vielleicht ist es einmal Zeit zum Innehalten und besinnen was Öffentlichkeitsarbeit bedeutet.


„Fast alle wissen, wie viel Zeit und Energie meine SPD-Kolleginnen und Kollegen Wiebke Esdar, Achim Post und Stefan Schwartze seit Jahren auf die Thematik der Bahntrasse Hannover-Bielefeld verwenden. Kürzlich konnten wir Bundesumweltministerin Svenja Schulze für einen Termin vor Ort gewinnen. Gemeinsam mit den heimischen Landtagsmitgliedern, den Bürgerinitiativen, den Vertretern der Landwirtschaft und der Umweltverbände haben wir unsere Erfahrungen mit dem Bundesverkehrsministerium, aber auch mit der DB AG im laufenden Bürgerdialog geteilt.
Die Ministerin zeigte sich entsetzt über das Vorgehen des Verkehrsministers. Im Umweltministerium liefen solche Prozesse anders.
Gut, dass wir diese Woche in Berlin mit der Bahnspitze über den Prozess sprechen werden. Hier muss sich einiges ändern.
Ich danke den Teilnehmenden der Diskussion für ihre sehr offenen und kritische Beiträge. Frust und Enttäuschung müssen raus. Aber genauso wichtig war die persönliche Vernetzung, die der Nachmittag bot. Wir bleiben dran!“
Foto/Text: Marja-Liisa Völlers Facebook 20.06.2021

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