Die alteingesessenen Bürgerinitiativen an der Bahnstrecke zwischen Seelze und Minden haben bereits die nächste Generation Protestierende zur Welt gebracht. Die dienstälteste Bürgerinitiative hat um die 20 Jahre auf dem Buckel. Die Bürgerinitiativen Seelze, Groß Munzel/Holtensen, Dedensen, Samtgemeinde Nenndorf und Bigtab kämpfen seit vielen Jahren um den Ausbau der Bestandsstrecke. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass der Mensch erst dann aus’m Quark kommt, wenn er direkt betroffen ist: denn erst seit dem Bekanntwerden der realistisch-möglichen Betroffenheit wegen einer Neubaustrecke entlang des südlichen Bückeberges, haben sich auch hier BürgerInnen zusammengeschlossen, um dem BMVI und dessen Vollstreckerin Deutsche Bahn (DB NETZE AG) auf die Finger zu schauen und zu klopfen.
Aber auch bisher in Vergessenheit geratene Strecken kommen wieder in den Fokus. „Nach dem Antrag der Ratsgruppe SPD/Grüne hat der Eilser Samtgemeinderat mehrheitlich für die Resolution zur Reaktivierung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Bahnstrecke Rinteln-Stadthagen votiert. Seit Langem gibt es Bemühungen, die alte Bahnlinie zu reaktivieren und an das Schienennetz anzubinden. Treibende Kraft ist der in Obernkirchen beheimatete Förderverein Eisenbahn Rinteln-Stadthagen (Ferst). Der Förderverein erhält für dieses Vorhaben inzwischen auch Unterstützung von kommunaler Seite erhält. So hat jetzt auch der Rat der Samtgemeinde Eilsen eine Resolution beschlossen, mit der das Land Niedersachsen aufgefordert wird, die besagte Schienenstrecke zu einer Modellregion zukunftsfähiger und nachhaltiger Mobilität zu entwickeln. Dazu sei die Schieneninfrastruktur zu ertüchtigen und mit modernen batterie- und/oder wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu bedienen. Zudem seien die Anschlüsse in Stadthagen auf den Großraum Hannover auszurichten, um die Möglichkeit umsteigefreier Zugverbindungen nach Hannover sicherzustellen. Quelle: SN-online.de“
Wie kurz die Wege zwischen gestern und morgen sind, macht die wieder auflebende Diskussion deutlich um „die Bahnstrecke Löhne-Hameln über Rinteln. In die Planungen kommt wieder Bewegung. Abseits der Diskussion um den Neubau einer ICE-Verbindung Hannover-Bielefeld und dem kürzlich dafür erfolgten Start des Planungsdialogs ist auch in das Vorhaben einer Elektrifizierung der Bahnstrecke Löhne-Hameln-Elze wieder Bewegung gekommen. Das ergab eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion. Demnach steht die lange auf Eis gelegte Elektrifizierung des Abschnitts Löhne-Hameln wieder auf der Tagesordnung. Quelle: SZLZ.de“
Sinn und Zweck des Vorhabens einer Neubautrasse zwischen Hannover und Bielefeld ist die Wiederbelebung und Attraktivitätssteigerung der Schiene und die Schritt-für-Schritt-Umsetzung eines Deutschlandtaktes. So ein Deutschlandtakt im Sinne eines Integralen Taktfahrplans ist ein Netzwerk von passigen Eisenbahnverbindungen. Die Zeiten, wo einzelne Strecken für sich betrachtet, bewertet, gebaut werden, sind vorbei. Es muss immer über den Tellerrand geschaut werden, denn der Zielfahrplan2030+ ist ein bereits jetzt berechnetes Fahrplankonstrukt. Und danach wird, wenn’s erforderlich ist, gebaut. Die notwendigen Nachbesserungen zu einem Zielfahrplan2030++ ändern nichts an der Tatsache: erst kommt der Fahrplan, dann wird gebaut.
Insofern sollte der bereits jetzt skizzierte Suchraum doch die betroffenen Regionen interessieren. Mag sein, dass sich da etwas im stillen Kämmerlein bewegt, was sich zum Beginn des Projektplenums am 09.03.2021 den Weg nach Draußen sucht.
Projektplenum – wir gehen gemeinsam mit den partnerschaftlich verbundenen BIs, mit den hiesigen Kommunen und dem Land einen Weg. Wir können Verstärkung aus dem „südlichen Suchraum“ gut gebrauchen und freuen uns auf Ihre Beteiligung 🙂