Kritische Stellungnahmen zu derzeitigen Planungen
Brenner-Nordzulauf: Viele Einwände von Kommunen, Fachstellen und Verbänden
Landkreis Rosemnheim – Im Rahmen des Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern zum Brenner-Nordzulauf gab es eine hohe Beteiligung der Bürger und breite Ablehnung durch die politischen Vertretungen im Inntal.
Das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf geht auch trotz Corona voran. Erst im November verkündete die Bahn, dass die neue Strecke nicht durch das Ortsgebiet von Großkarolinenfeld verlaufen wird. Am Freitag, den 29. April hat die Regierung von Oberbayern das Raumordnungsverfahren für das Projekt Brenner-Nordzulauf eingeleitet. Bis zum 24. Juli 2020 wurden von Bürgerinnen und Bürgern rund 30.000 Stellungnahmen dazu abgegeben. Fünf Grobtrassen mit zum Teil mehreren Untervarianten werden in den kommenden Monaten auf ihre überörtliche Raumverträglichkeit geprüft.
Gemeinden lehnen Brenner-Nordzulauf ab
Es besteht auch eine breite Ablehnung durch die politischen Vertretungen im Inntal. In den Gemeinderäten sind die derzeitigen Planungen auf klare Ablehnung gestoßen. Das Bürgerforum Inntal hat die Stellungnahmen der betroffenen Gemeinden ausgewertet. Insgesamt 27 Kommunen, 22 Fachstellen und 47 Verbände haben sich in Stellungnahmen kritisch zu den derzeitigen Planungen geäußert. Auch der Kreistag und die Stadt Rosenheim haben die Planungen für die Neubautrassen komplett abgewiesen.
„Eine Weiterführung der derzeitigen Planungen ohne Einbeziehung der Bestandsstrecke macht keinen Sinn, da der zunehmende Widerstand aus Politik und Bevölkerung jegliche Realisierung verhindern wird. Dieses Projekt führt in der derzeitigen Auslegung zur Zerstörung unserer Region mit ihrer hohen Attraktivität für Wohnen und Erholung. Extrem hoher Flächenbedarf, Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen und Schäden für Mensch und Natur wären ein verheerendes Resultat. Verkehrsvermeidung, Verteilung des alpenquerenden Güterverkehrs (Alpen-Transit-Börse), sowie gesamtheitlicher Klimaschutz müssen die Grundlagen zukünftiger Planungen sein“, so das Fazit des Bürgerforum Inntal.
Quelle: Rosenheim24.de vom 08.12.2020 Autorin: Jennifer Bretz